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Alex Kidd in Miracle World DX im Test

Wenn man mich nach einem der wohl prägendsten Spiele meiner Kindheit fragen würde, so würde ich mit Sicherheit unter anderem den Titel Alex Kidd in Miracle World nennen. Das Jump and Run, welches damals auf dem SEGA Master System II vorinstalliert war, brachte mich in meinen jungen Jahren zu so mancher Verzweiflung. Nun kehrt das ehemalige Maskottchen aus dem Hause SEGA zurück, um das Königreich Radaxian nochmals zu bereisen und Spielern die Möglichkeit zu geben das Abenteuer endlich beenden zu können. Hierfür stehen in Alex Kidd in Miracle World DX zahlreiche neue Features bereit, die den Titel sowohl Neulingen als auch Kennern schmackhaft machen sollen. Wir haben uns das Remake genauer angesehen und verraten euch, ob sich der Download für 19,99 Euro lohnt.

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Alles erstrahlt im neuen Glanz

Merge Games möchte mit Alex Kidd in Miracle World DX den Klassiker vom SEGA Master System in einem modernen Gewand neu aufleben lassen und setzt dabei auf altbekanntes und neue Impulse, die den Titel massentauglicher erscheinen lassen. So wird gleich im Spielmenü ein besonderer Twist deutlich. Denn mit Druck auf die Schultertaste könnt ihr zu jederzeit zwischen der Originaloptik und dem überarbeiteten modernen Stil hin- und her wechseln. Allein dieser Umstand und die kultige Titelmelodie haben mir direkt eine Gänsehaut verpasst, sodass ich mich voller Vorfreude in das Abenteuer gestürzt habe, welches mich wieder in das Königreich Radaxian katapultierte. An der Story des Originals hat sich im Remake nichts verändert. Der Fiesling Janken der Große hat die Bewohner des Königreichs zu Stein verwandelt und so liegt es an Alex das Unheil abzuwenden und Janken zu stürzen. Hierfür bereisen wir abwechslungsreiche 2D-Level, zerschlagen mit unserer Faust Gesteinsbrocken und Gegner, hüpfen über Abgründe und dürfen hier und da auch mal unser Können in Schere-Stein-Papier-Duellen beweisen. Alex Kidd in Miracle World DX bietet all das was das Original ausgemacht hat und dazu gehört auch das immense Frustpotenzial. 

Anders als in vielen anderen Jump and Runs der damaligen Zeit besiegt ihr eure Gegner nicht durch einen Sprung auf den Kopf, sondern mit einem Faustschlag. Dies erfordert in einigen Spielsituationen ein Umdenken von euch und zum Teil auch etwas Fingerspitzengefühl. Die Hit-Box ist relativ klein geraten, wodurch ihr Gegner recht schnell verfehlt, gleichzeitig aber auch sehr schnell das Zeitliche segnet. Wie im Original von vor über dreißig Jahren ist Alex mit einem Treffer tot und wer sich nicht versieht, der findet sich schnell vor dem Game Over-Bildschirm wieder. An dieser Stelle kommt aber eine der Neuerungen ins Spiel. So könnt ihr in den Optionen festlegen, dass Alex unendlich viele Leben besitzt, wodurch der Schwierigkeitsgrad etwas herabgesetzt wird. 

Nichtsdestotrotz machen eine leicht schwammige Steuerung (vor allem mit dem Analogstick) das Abenteuer zu keinem Zuckerschlecken. Teilweise kam es mir sogar so vor, dass sich das Gameplay in der modernen Optik einen leichten Tick schwammiger anfühlt als in der Retro-Optik. 

Mit dem Helikopter muss Alex vielen Hindernissen ausweichen.
© Merge Games

Herausfordernd trotz neuer Hilfen

Wenn Puristen nun denken, dass die Neuauflage von Alex‘ Abenteuer nun zu einfach geworden ist, der kann beruhigt werden. Wie es sich für ein Spiel der 80er-Jahre gehört ist der Schwierigkeitsmodus äußerst knackig, um die vergleichsweise kurze Spielzeit zu kaschieren. Dennoch haben es sich die Entwickler nicht nehmen lassen neue Spielmodi und Level in das Abenteuer zu integrieren. 

Natürlich darf Alex während seines Abenteuers auch auf einige Items zurückgreifen, die er teilweise in einem Shop erwerben oder in Item-Boxen finden kann. So schießen wir mit einem Ring Feuerbälle, dürfen mit einem Helikopter durch die Lüfte gleiten, ein Boot nutzen oder auf einem Motorrad durch die Level düsen. Abwechslung wird durchaus groß geschrieben und ist vorhanden. Auch bei den Bosskämpfen kommt Nostalgie auf. So müsst ihr manche in einem Schere-Stein-Papier Duell bezwingen. Hier kommt logischerweise ein bisschen Glück ins Spiel, jedoch lohnt es sich die Entscheidungen eurer Gegner im Kopf zu behalten, da diese ihre Wahl wie im Originals stetig wiederholen, falls ihr gegen sie verliert. 

Neu dabei in der Deluxe-Variante ist im Übrigen auch ein „Boss Rush Modus„, bei dem ihr gegen die gesamte Riege der Bosse des Spiels noch einmal antreten könnt, falls euer Frustlevel hoch genug ist. Nichtsdestotrotz muss man aber anerkennen, dass die unendlichen Leben mir ein „entspannteres“ Gefühl vermittelt haben und man dadurch in brenzligen Situation nicht zu sehr verkrampft, da die Konsequenz nicht ganz so dramatisch ist wie im Original-Spiel. Somit wird es vermutlich jedem geübten Spieler gelingen tatsächlich den Abspann des Abenteuers nach rund drei bis vier Spielstunden zu Gesicht zu bekommen. 

Auch Unterwasser muss Alex sein Können beweisen.
© Merge Games

Technisch schöne Neuauflage

Die größte und beste Neuerung des Remakes ist mit Sicherheit aber die schöne neue Optik, die dem Titel spendiert wurde. Die Level wirken sehr detailreich und liebevoll gestaltet. An jeder Ecke gibt es schöne kleine Besonderheiten zu entdecken und auch die musikalische Frischzellenkur kam bei uns sehr gut an. Umso ärgerlicher ist es dann, dass viele Spielelemente wie tödliche Inhalte von Item-Boxen und die schwammige Steuerung einfach nicht mehr zeitgemäß wirken und den Spielspaß schmälern können. Wer sich diesen Mankos bewusst ist, der erhält allerdings eine tolle Zeitreise zurück in die 80er-Jahre.


Fazit: 

Mit Alex Kidd in Miracle World DX erwartet euch eine charmante Neuauflage des SEGA-Klassikers. Dank aufpolierter Optik, neuen Sounds und einsteigerfreundlichen Optionen ist der Titel für Fans auch noch heute einen Blick wert. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass viele Spielelemente nach heutigen Standards etwas veraltet erscheinen und teilweise für Frust sorgen. Wer jedoch einen herausfordernden Plattformer der alten Schule sucht und das Original damals geliebt hat, der sollte dem Remake auf alle Fälle eine Chance geben, zumal die neue Optik wirklich toll gelungen ist und den Charme des Originals wunderbar einfängt. 


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